Sind Cyberangriffe über den Wechselrichter auf Ihr Heimnetzwerk möglich? Das ist keine bloße Theorie, sondern ein ernst zu nehmendes Risiko. Die Vernetzung der PV-Anlage mit Smart-Home-Systemen und Cloud-Diensten ermöglicht zwar eine komfortable Steuerung und Überwachung, kann jedoch auch zum Ziel für Hackingangriffe werden.
Sind Wechselrichter im Heimnetzwerk ein Sicherheitsrisiko? Wechselrichter im Heimnetzwerk stellen ein Sicherheitsrisiko dar, da sich Cyberkriminelle über Schwachstellen am Wechselrichter Zugriff auf die PV-Anlage und andere Geräte im Netzwerk verschaffen können. Standardmäßig offene Ports, unsichere Passwörter oder veraltete Firmware sind Einfallstore für Hacker, die dann die Stromproduktion manipulieren, die Geräte für Botnetze missbrauchen und ins Heimnetzwerk eindringen können. Mit Sicherheitsmaßnahmen wie starken Passwörtern, regelmäßigen Updates und einer sicheren Netzwerktrennung lässt sich das Risiko deutlich reduzieren.
Die Sicherheitsrisiken, die ein ungeschützter Wechselrichter im Heimnetzwerk mit sich bringt, werden häufig unterschätzt. In diesem Beitrag zeigen wir, welche Gefahren bestehen und mit welchen Maßnahmen Sie Ihren Wechselrichter absichern können.
Warum sind Wechselrichter im Heimnetzwerk ein Sicherheitsrisiko?
Wechselrichter sind oft mit dem Heimnetzwerk verbunden, um Daten zur Energieerzeugung und -nutzung bereitzustellen. Diese Vernetzung kann den Wechselrichter allerdings auch zum Sicherheitsrisiko machen, da Schwachstellen am Wechselrichter Einfallstore für potenzielle Angreifer darstellen können. Was sind die spezifischen Risiken, die Ihren Wechselrichter zu einer potenziellen Gefahr für die IT-Sicherheit machen können? Wir blicken auf bekannte Sicherheitslücken und erklären, was im schlimmsten Fall passieren kann.
Wie kommunizieren Wechselrichter im Netzwerk?
Die Netzwerkverbindung eines Wechselrichters über WLAN oder LAN ermöglicht die Kommunikation mit anderen Geräten im Heimnetzwerk oder der Cloud. Der Wechselrichter verbindet sich drahtlos (WLAN) beziehungsweise über ein Ethernetkabel (LAN) mit dem Heimnetzwerk. Dadurch ist die Kommunikation mit Smart-Home-Systemen oder Cloud-Diensten möglich.
Der Datenaustausch erfolgt über Netzwerkprotokolle, mit denen der Wechselrichter Messwerte an ein Smart-Home-System, eine App oder an die Cloud sendet. Typische Protokolle für die Übertragung sind:
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MQTT: Der “Message Queuing Telemetry Transport”, kurz MQTT, ist eine leistungsstarke und effiziente Lösung für die Echtzeit-Kommunikation von Wechselrichtern mit anderen Smart-Home- und Energiemanagementsystemen. Häufig wird es in IoT-Anwendungen, Hausautomatisierungen und industriellen Steuerungssystemen eingesetzt. Ein Energiemanagementsystem kann per MQTT Befehle an den Wechselrichter senden, etwa zur Optimierung des Eigenverbrauchs.
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Modbus TPC: Die Erweiterung des klassischen Modbus-Protokolls wurde speziell für die Kommunikation über IP-basierte Netzwerke wie Ethernet oder WLAN angepasst. Es wird häufig in der Industrie sowie bei Wechselrichtern, Batteriespeichern und Smart-Home-Systemen zur Überwachung und Steuerung von Energieflüssen verwendet. Mit Modbus TPC ist eine schnelle und stabile Kommunikation über IP-Netzwerke und eine direkte Steuerung von Wechselrichtern möglich.
Die Daten werden dabei über lokale Schnittstellen an ein Energiemanagementsystem oder eine App übertragen. So bleiben die Daten innerhalb des Heimnetzwerks, und Sie haben eine gute Kontrolle über Sicherheit und Datenschutz. Alternativ können Daten über Cloud-Anbindung an externe Server des Herstellers gesendet werden. Das ermöglicht die Fernüberwachung per App oder auch durch den Hersteller, birgt aber zusätzliche Sicherheitsrisiken.
Lokale Schnittstellen oder Cloud-Anbindung - beide Möglichkeiten bergen potenzielle Risiken und können Hackern auf verschiedenen Wegen Zugriff auf Ihren Wechselrichter ermöglichen. So sind etwa offene Ports ein Einfallstor für Angriffe. Mit verschiedenen Tools lassen sich offene Ports leicht finden, Angreifer können dann gezielt nach verwundbaren Geräten suchen. Auch voreingestellte Standardpasswörter ermöglichen Hackern einen leichten Zugriff auf Ihren Wechselrichter. Eine unverschlüsselte Kommunikation zwischen dem Wechselrichter und Server kann von Hackern abgefangen und manipuliert werden. Bei Cloud-Anbindungen droht eine zusätzliche Gefahr durch externe Server, etwa wenn Daten ohne starke Verschlüsselung gesendet werden, der Hersteller-Server eine unsichere API-Schnittstelle aufweist oder Zugangsdaten entwendet werden.
Welche bekannten Sicherheitslücken gibt es?
Es gibt verschiedene bekannte Sicherheitslücken, über die sich ein Angriff auf den Wechselrichter leicht realisieren lassen:
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Unsichere Standard-Log-ins: Wechselrichter werden häufig mit voreingestellten Standardpasswörtern wie “Admin” oder “123456” ausgeliefert.
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Nicht gepatchte Firmware: Die Softwareversion wurde nicht mit den aktuellen Updates versehen und enthält bekannte Sicherheitslücken oder Fehler.
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Offene Ports für Fernwartung: Diese Ports können von außen erreichbar sein und Angriffspunkte bieten.
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Unsichere Protokolle: Das HTTP-Protokoll verwendet eine unverschlüsselte Kommunikation und ist dadurch angreifbar und manipulierbar. Im Gegensatz dazu signalisiert HTTPS eine sichere Verbindung. Auch der Zugriff auf das Netzwerk via Telnet birgt ein Risiko: Telnet ist ein veraltetes Netzwerkprotokoll, bei dem die gesamte Kommunikation unverschlüsselt im Klartext erfolgt.
Und dass Sicherheitslücken eine reale Gefahr sind, hat sich erst im Jahr 2023 gezeigt. Das rumänische Unternehmen für Sicherheitssoftware Bitdefender hat mehrere Schwachstellen in den Management-Plattformen für PV-Anlagen von Solarman in Verbindung mit Wechselrichtern des Herstellers DEYE aufgedeckt. Angreifer konnten die vollständige Kontrolle über die Konfiguration eines Wechselrichters erlangen, Daten ausspionieren und Autorisierungstoken mehrfach verwerten. Sogar Spannungsschwankungen im Stromnetz bis hin zu Stromausfällen wären möglich gewesen. Im Juli 2024 gaben die beiden chinesischen Hersteller Solarman und DEYE bekannt, die Sicherheitslücken geschlossen zu haben.
Was kann im schlimmsten Fall passieren?
Cyberangriffe auf PV-Anlagen können ein erhebliches Sicherheitsrisiko mit sich bringen. Hacker können nicht nur den Betrieb der Solaranlage stören, sondern auch das gesamte Heimnetzwerk gefährden. Hier sind die drei schwerwiegendsten Folgen:
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Manipulation der Stromproduktion - Sabotage durch Hacker
Angreifer können die Einstellungen des Wechselrichters manipulieren, um die Leistung zu drosseln oder zu übersteuern. In Extremfällen könnte die Einspeisung ins Stromnetz komplett deaktiviert werden, sodass die Solaranlage keinen Strom mehr produziert.
Die gezielte Manipulation kann zu Überlastung und damit zu Defekten oder Schäden an der Hardware führen. Koordinierte Angriffe in vernetzten Stromnetzen können lokale oder weitreichende Netzinstabilität verursachen.
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DDoS-Angriffe - Missbrauch des Wechselrichters für Botnetze
Wird der Wechselrichter mit Schadsoftware infiziert, kann er als Teil eines Botnetzes für DDoS-Angriffe missbraucht werden. Dabei wird der Wechselrichter genutzt, um großflächige Cyberangriffe auf Server oder Stromnetze durchzuführen, die dadurch lahmgelegt werden können.
Wenn Ihr Wechselrichter für solche Angriffe missbraucht wird, könnte sogar Ihr eigener Internetanschluss auffällig werden. Selbst wenn Sie unwissentlich ein gehacktes Gerät betreiben, das für Cyberangriffe genutzt wird, machen Sie sich potenziell strafbar.
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Zugriff auf andere Smart-Home-Geräte - Ihr Wechselrichter als Einfallstor ins Heimnetz
Ein schlecht gesicherter Wechselrichter kann als Einstiegspunkt für weitere Angriffe auf Ihr Heimnetzwerk dienen. Cyberkriminelle könnten über den Wechselrichter auf andere Geräte wie Router, Kameras oder smarte Thermostate zugreifen und Passwörter abfangen, Daten auslesen oder Geräte manipulieren.
So schützen Sie Ihren Wechselrichter im Heimnetzwerk
Die möglichen Szenarien klingen erst einmal erschreckend. Doch es gibt viele einfache Möglichkeiten, mit denen Sie Ihren Wechselrichter im Heimnetzwerk absichern und schützen können. Im Folgenden geben wir konkrete Tipps und Best Practices zur Absicherung.
Starke Passwörter und sichere Authentifizierung
Standardpasswörter sind leicht zu knacken. Ändern Sie nach der Inbetriebnahme sofort die werkseitigen Zugangsdaten und erstellen Sie ein sicheres Passwort. Es sollte mindestens zwölf Zeichen lang sein, Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen enthalten. Nutzen Sie den Passwort-Manager, so können Sie komplexe Passwörter sicher speichern. Aktivieren Sie zum Login bei vernetzten Geräten die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) für zusätzliche Wechselrichter-Sicherheit im Heimnetzwerk. Damit müssen immer zwei verschiedene Faktoren beim Login angegeben werden, etwa ein Passwort und ein Code, den Sie auf Ihr Smartphone bekommen.
Wie können Sie Ihr Passwort ändern? Das erklären wir in der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung. Sie ist für viele Hersteller anwendbar, etwa SolarEdge, Fronius oder DEYE, lediglich einzelne Bezeichnungen können abweichen.
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Melden Sie sich mit Ihren Standard Login-Daten an. Die Daten finden Sie in der Bedienungsanleitung des Herstellers, oder Sie erhalten sie nach der Inbetriebnahme von Ihrem Solarteur.
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Navigieren Sie zu den Einstellungen und suchen Sie die Option “Passwort ändern”, “Zugangsdaten verwalten” oder ähnlich. Hier gibt es je nach Hersteller unterschiedliche Bezeichnungen.
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Folgen Sie jetzt den Anweisungen zur Eingabe eines neuen Passworts. Wählen Sie ein sicheres Passwort.
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Geben Sie das neue Passwort ein zweites Mal zur Bestätigung ein und speichern Sie es.
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Loggen Sie sich aus.
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Loggen Sie sich mit Ihrem neuen Passwort wieder ein.
Firewall und Port-Sicherheit: Was ist zu tun?
Offene oder unsichere Ports können von Hackern genutzt werden, um Zugriff auf den Wechselrichter zu bekommen. Eine gut konfigurierte Firewall im Router hilft, diese Angriffe zu verhindern und den Wechselrichter abzusichern. Doch wie funktioniert das?
Wechselrichter benutzen oft bestimmte Ports für die Kommunikation, doch diese können potenzielle Sicherheitslücken sein. Häufig wird Port 80 verwendet, der Standardport für HTTP. Port 80 ist unsicher, da die Daten unverschlüsselt übertragen werden. Besser ist Port 443 (HTTPS) mit einer vollständigen Verschlüsselung. Port 502 ist für Modbus TPC reserviert. Er wird für die Kommunikation mit anderen Smart-Home-Geräten genutzt und ist oft unverschlüsselt.
Achten Sie darauf, unnötige Ports zu schließen. Falls ein Port nicht zwingend gebraucht wird, können Sie ihn in den Firewall-Einstellungen sperren. Hier können Sie auch den ausgehenden Datenverkehr des Wechselrichters auf die benötigten Ziele beschränken. Wenn eine Cloud-Nutzung nicht erforderlich ist, blockieren Sie die Verbindung zum Internet.
Netzwerk-Segmentierung: Wechselrichter vom Heimnetz trennen
Ein VLAN (Virtual Local Area Network) trennt den Wechselrichter vom restlichen Heimnetz und sorgt so für mehr Sicherheit. Falls ein Angreifer den Wechselrichter hackt, bleibt der Zugriff auf andere Geräte blockiert, wodurch potenzielle Schäden begrenzt werden. Auch die Kommunikation wird gezielter gesteuert: Der Wechselrichter kann nur mit ausgewählten Systemen wie einem Energiemanagementsystem interagieren.
Ohne ein separates Netzwerk befindet sich der Wechselrichter im selben Netzwerk wie Ihre PCs, Tablets und andere Smart-Home-Geräte. Damit haben Hacker die Möglichkeit, sensible Daten auszuspähen oder weitere Geräte zu kompromittieren. Mit VLAN hingegen bleibt der Wechselrichter in einer isolierten Netzwerkzone, sodass ein Einbruch in das Hauptnetzwerk effektiv verhindert wird.
Wie können Sie den Wechselrichter in ein separates Netzwerk auslagern? Grundsätzlich gibt es dafür drei Möglichkeiten, nämlich ein Gast-WLAN, ein VLAN und eine DMZ.
Die einfachste Lösung ist das Gast-WLAN. Die meisten Router ermöglichen es, ein Gast-WLAN anzulegen. Wir erklären den Vorgang Schritt-für-Schritt:
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Router-Einstellungen öffnen: Rufen Sie die Konfigurationsseite Ihres Routers auf, indem Sie die Router-IP in den Browser eingeben. Gängige Adressen sind 192.168.1.1 oder 192.168.0.1. Melden Sie sich mit Ihren Zugangsdaten an.
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Gast-WLAN aktivieren: Navigieren Sie zu den WLAN-Einstellungen und suchen Sie nach einer Option wie „Gastnetzwerk“ oder „Gäste-WLAN“. Aktivieren Sie den Gastzugang über eine Checkbox oder einen Schieberegler.
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Netzwerknamen und Passwort festlegen: Vergeben Sie einen eindeutigen WLAN-Namen, der keine Hinweise auf Sie oder Ihr Router-Modell gibt, beispielsweise „PV-Netz“. Wählen Sie ein starkes Passwort mit einer Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.
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Sicherheitseinstellungen anpassen: Stellen Sie sicher, dass WPA3 oder mindestens WPA2 als Verschlüsselungsmethode aktiv sind. Aktivieren Sie die Client-Isolierung oder Gastnetz-Isolierung, sodass Geräte im Gastnetz nicht auf das Hauptnetz zugreifen können. Falls möglich, beschränken Sie den Zugriff auf bestimmte Ports oder das Internet.
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Wechselrichter mit dem neuen WLAN verbinden: Verbinden Sie nun den Wechselrichter sowie weitere PV-Komponenten mit dem eingerichteten Gastnetz. Überprüfen Sie anschließend, ob die Verbindung stabil ist und alle Funktionen wie gewünscht arbeiten.
Mit einem Gast-WLAN ist der Wechselrichter vom Heimnetz getrennt, er kann jedoch auch nicht direkt mit anderen Smart-Home-Geräten kommunizieren.
Wenn Ihr Router oder Switch VLAN unterstützt, können Sie mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung ein virtuelles LAN für Ihren Wechselrichter anlegen:
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Zugriff auf die Router- oder Switch-Konfiguration: Loggen Sie sich in das Administrationsinterface Ihres Routers oder Switches ein. Dies erfolgt in der Regel über einen Webbrowser, indem Sie die IP-Adresse des Geräts (zum Beispiel 192.168.1.1) eingeben und sich mit Ihren Zugangsdaten anmelden.
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Neues VLAN anlegen: Suchen Sie im Konfigurationsmenü nach den VLAN-Einstellungen. Legen Sie ein neues VLAN an, indem Sie diesem eine eindeutige ID zuweisen und einen passenden Namen vergeben, etwa „PV-Netz“ oder „Wechselrichter“.
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Ports oder Geräte zuweisen: Ordnen Sie nun die Ports oder Geräte dem neu erstellten VLAN zu. Falls Ihr Wechselrichter per Kabel verbunden ist, weisen Sie den entsprechenden Port am Switch dem VLAN zu. Bei einer WLAN-Verbindung prüfen Sie, ob Ihr Router eine Option zur VLAN-Zuweisung im WLAN-Bereich bietet, andernfalls können Sie den Wechselrichter auch über eine statische IP-Adresse und entsprechende Firewall-Regeln isolieren.
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Firewall-Regeln konfigurieren: Richten Sie spezifische Firewall-Regeln ein, die den Datenverkehr zwischen dem VLAN und dem restlichen Heimnetz einschränken. Legen Sie fest, dass der Wechselrichter nur mit den für die PV-Anlage erforderlichen Systemen, etwa dem Energiemanagementsystem, kommuniziert.
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Verbindung testen: Speichern Sie alle Einstellungen und starten Sie gegebenenfalls den Router oder Switch neu. Überprüfen Sie anschließend, ob der Wechselrichter erfolgreich in das neue VLAN eingebunden wurde und ob alle Verbindungen stabil und wie gewünscht funktionieren.
Ein VLAN bietet eine echte Trennung auf Netzwerkebene und ist damit ideal für Wechselrichter.
Maximale Wechselrichter-Sicherheit im Heimnetzwerk erreichen Sie mit einer DMZ, einer demilitarisierten Zone. Hier befindet sich der Wechselrichter in einer gesonderten Netzwerkschicht, in der er zwar mit der Cloud kommunizieren kann, aber keinen Zugriff auf interne Geräte hat. Sie können genau definieren, welche Geräte mit dem Wechselrichter kommunizieren dürfen. Sollte der Wechselrichter gehackt werden, bleibt das Heimnetz unangreifbar. Eine DMZ ist noch sicherer als ein VLAN, aber oft schwerer einzurichten. Es wird eher in Unternehmensnetzwerken genutzt.
Sichere Firmware und regelmäßige Updates
Mit regelmäßigen Updates und sicherer Firmware lassen sich einfach und zuverlässig bekannte Sicherheitslücken schließen. Hersteller legen allerdings häufig nicht so großen Wert darauf und liefern Wechselrichter mit einer Firmware aus, die nur selten oder gar nicht aktualisiert wurde. So bleiben Sicherheitslücken über Jahre bestehen. Selbst wenn Sicherheitsforscher kritische Schwachstellen in der Firmware aufdecken, reagieren viele Hersteller zu spät oder gar nicht mit Updates. Dies macht es Angreifern leicht, bekannte Exploits zu nutzen.
Sorgen Sie deshalb selbst dafür, dass die Software Ihres Wechselrichters immer auf dem aktuellen Stand ist. Mit einer manuellen Update-Überprüfung können Sie feststellen, ob eine neue Software verfügbar ist. Das Vorgehen unterscheidet sich je nach Hersteller des Wechselrichters. Im Folgenden erläutern wir die Schritte für drei verschiedene Hersteller.
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Manuelle Update-Überprüfung für einen Fronius-Wechselrichter:
Öffnen Sie im Fronius Solar.web das Menü „Einstellungen“ und dann „Komponenten“. Überprüfen Sie, ob für Ihren Wechselrichter eine neue Software verfügbar ist. Führen Sie gegebenenfalls das Firmware-Update durch.
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Manuelle Update-Überprüfung für einen DEYE-Wechselrichter:
Gehen Sie auf der offiziellen DEYE-Website in den Download-Bereich. Suchen Sie nach Ihrem spezifischen Wechselrichtermodell und prüfen Sie, ob eine neue Firmware-Version zum Download bereitsteht. Wenn Ihr DEYE-Wechselrichter über eine App gesteuert und überwacht wird, können Sie dort nach einem Firmware-Update suchen. Häufig erhalten Sie eine Benachrichtigung, wenn ein neues Update verfügbar ist.
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Manuelle Update-Überprüfung für einen SolarEdge-Wechselrichter:
Melden Sie sich auf der SolarEdge Monitoring Plattform mit Ihren Zugangsdaten an. Klicken Sie im Menü Admin auf “Einstellungen” - “Fernzugriff” - “Firmware-Update” und wählen Sie Ihren Wechselrichter aus. Im folgenden Fenster erscheint die Firmware mit der installierten und der neuesten Version. Wenn bisher nicht die neueste Version installiert ist, können Sie diese direkt über die Schaltfläche “Aktualisieren” installieren. Wenn bereits die aktuelle Firmware installiert ist, wird die Schaltfläche “Aktualisieren” nicht angezeigt.
Statt manueller Update-Überprüfung kann die Aktivierung automatischer Updates eine Alternative sein. Damit ist Ihre Firmware immer auf dem neuesten Stand. Automatische Updates haben jedoch nicht nur Vorteile, sondern auch Risiken, deshalb ist eine sorgfältige Abwägung sinnvoll.
Der Vorteil der automatischen Updates ist, dass Sicherheitslücken schnell geschlossen und bekannte Schwachstellen am Wechselrichter zeitnah gepatcht werden. Updates werden in der Regel sorgfältig getestet, um Probleme zu vermeiden. Sie müssen sich nicht selbst um Updates kümmern oder nach neuen Versionen suchen und profitieren automatisch von Fehlerbehebungen und Leistungsverbesserungen.
Automatische Updates haben auch Nachteile, sie können etwa unerwartete Probleme verursachen, die zu Ausfällen oder Fehlfunktionen führen. Ihnen bleibt keine Möglichkeit, eine neue Version zuerst zu prüfen oder Erfahrungen anderer Nutzer abzuwarten. Schlägt ein Update tagsüber während der Spitzenproduktion fehl, kann der Wechselrichter kurzzeitig ausfallen.
Automatische Updates aktivieren - ja oder nein? Überdenken Sie die Vor- und Nachteile, bevor Sie sich entscheiden. Als Kompromisslösung können Sie eine “Benachrichtigung über neue Updates“ aktivieren und diese manuell nach Prüfung installieren. Wenn Sie mit früheren bereits Updates schlechte Erfahrungen gemacht haben, kann es sinnvoll sein, nur geprüfte Versionen zu installieren.
VPN statt unsicherer Remote-Zugriff
Für den Fernzugriff auf Ihren Wechselrichter gibt es verschiedene Möglichkeiten: VPNs, Portfreigaben oder UPnP. Über offene Ports als Einfallstor für Cyberangriffe haben wir bereits gesprochen - Portfreigaben sind also keine sichere Lösung. Wie sieht es mit UPnP und VPNs aus?
Universal Plug and Play, kurz UPnP, ist ein Netzwerkprotokoll, welches es Geräten oder Apps ermöglicht, Ports automatisch zu öffnen und zu schließen, um sich miteinander zu verbinden. Mit UPnP wird die Port-Weiterleitung automatisiert und ist dadurch viel einfacher als ein manueller Prozess. UPnP-fähige Geräte können automatisch einem Netzwerk beitreten und sich mit anderen Geräten in dem Netzwerk verbinden. Das ist zwar praktisch, birgt jedoch auch Risiken. Viele Router aktivieren UPnP, um Geräte automatisch nach außen zugänglich zu machen - oft ohne Passwortschutz. So können Hacker in Ihr Netzwerk gelangen und die daran angeschlossenen Geräte manipulieren.
Virtual Private Networks, kurz VPNs, sind eine sichere Lösung für den Fernzugriff auf Ihren Wechselrichter. Ein VPN verbirgt Ihre eigene IP-Adresse und verhindert, dass Angreifer von außen ungehindert auf Ihre Geräte zugreifen können. Die Verbindung ist verschlüsselt, sodass Dritte die Kommunikation nicht abfangen können. So bleibt der Datenverkehr selbst in unsicheren Netzwerken, wie öffentlichen WLANs, geschützt. Zusätzlich kann VPN weitere Sicherheitsmechanismen wie die 2-Faktor-Authentifizierung (2FA) integrieren. Der Zugriff auf den Wechselrichter ist sicher und ohne offene Ports im Router möglich, sodass Sie die volle Kontrolle über Ihr Netzwerk behalten.
Es gibt verschiedene VPN-Protokolle, von denen OpenVPN besonders sicher und zuverlässig ist. Es gehört zu den beliebtesten VPN-Protokollen, weil es starke Verschlüsselung unterstützt. Im Folgenden zeigen wir, wie Sie in wenigen Schritten einen OpenVPN-Zugang für sichere Remote-Verbindungen auf Ihrem Router einrichten. Hierzu benötigen Sie einen Router, der OpenVPN unterstützt, beispielsweise von Fritz!Box, HUAWEI oder UniFi.
So richten Sie einen OpenVPN-Zugang ein:
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Aktivieren Sie in den Netzwerkeinstellungen Ihres Routers die OpenVPN-Funktion.
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Wählen Sie ein Smartphone oder Laptop aus, welches sich per VPN mit dem Router verbinden soll. Installieren Sie einen OpenVPN-Client, die Software finden Sie im App-Store.
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Generieren Sie auf Ihrem Router eine .ovpn-Datei, die alle relevanten Zugangsdaten enthält. In der Regel führt Sie ein Assistent durch den Prozess.
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Übertragen Sie die .ovpn-Datei auf das Client-Gerät, also Ihr Smartphone oder Ihren Laptop, etwa mit einem USB-Stick.
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Starten Sie den OpenVPN-Client und importieren Sie die Konfigurationsdatei. Anschließend verbinden Sie sich mit dem VPN. Überprüfen Sie, ob die IP-Adresse wechselt und Sie sicher auf Ihr Heimnetzwerk oder Ihre PV-Anlage zugreifen können.
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Richten Sie DynDNS ein, um Ihr Heimnetz immer unter der gleichen feststehenden Webadresse zu erreichen. Die DynDNS-Funktion lässt sich in den Einstellungen des Routers aktivieren.
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Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung, falls diese vom OpenVPN-Server unterstützt wird.
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Passen Sie die Firewall-Regeln an, damit der OpenVPN-Zugang nur für bestimmte Geräte oder Zeiten offen ist.
Awareness
Ein Angriff auf Ihr Netzwerk kann nicht nur über technische Schwachstellen erfolgen, sondern auch über den Menschen als Nutzer der Technologie. Beim Phishing und Social Engineering nutzen Angreifer psychologische Tricks, um Zugangsdaten oder Systemkontrolle zu erlangen. Dabei gibt es verschiedene Angriffsmethoden:
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Phishing-E-Mails: Sie erhalten eine gefälschte Mail von einem vermeintlichen Wechselrichter-Hersteller oder Energieversorger. Darin werden Sie aufgefordert, sich in ein „Kundenportal“ einzuloggen oder ein angebliches Update durchzuführen. Die eingegebenen Daten landen direkt bei Angreifern, die damit Zugriff auf Ihren Wechselrichter oder Ihr Netzwerk bekommen.
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Gefälschte Support-Anrufe: Ein angeblicher Techniker meldet sich und behauptet, es gäbe ein Sicherheitsproblem mit Ihrer Anlage. Er fordert Sie auf, Zugangsdaten zu nennen oder Fernzugriff auf das System zu gewähren.
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Manipulierte Webseiten und Links: Über gefälschte Webseiten, die echten Herstellerseiten ähneln, versuchen Hacker, Anmeldedaten abzugreifen. Auch Links in Foren oder Social Media können auf Schadsoftware führen, die Passwörter ausliest.
Um sich vor solchen Angriffen zu schützen, hilft ein hohes Maß an Awareness, also ein Bewusstsein für Cyberkriminalität und Sicherheitsrisiken. So lassen sich Angriffe frühzeitig erkennen und vermeiden, denn Hacker setzen oft auf menschliche Schwächen, wie etwa Bequemlichkeit und Unachtsamkeit. Wenn Sie sich bewusst sind, dass Ihr Wechselrichter ein Sicherheitsrisiko darstellen kann, wird die Angriffsfläche erheblich reduziert.
Welche Wechselrichter sind besonders sicher?
Welche Wechselrichtermodelle haben gute Sicherheitsstandards? Wir schauen uns die Wechselrichter der Hersteller SolarEdge, Fronius und DEYE im Folgenden genauer an.
SolarEdge vs. Fronius vs. DEYE – wer bietet mehr Sicherheit?
Für SolarEdge als Marktführer im Bereich der digitalisierten PV-Technologie ist Cybersicherheit ein wichtiges Thema. Bereits beim Entwurf eines neuen Geräts wird auf Daten- und Informationssicherheit geachtet. Zudem werden regelmäßig Testangriffe durch Hacker auf die digitalen Systeme durchgeführt, um Schwachstellen aufzudecken.
Wechselrichter von SolarEdge setzen auf ein fünfstufiges Sicherheitskonzept, das den Anlagenschutz, Datenschutz, Netzwerksicherheit, transparente Kontrolle und internationale Kooperation berücksichtigt. Damit ist es dem Unternehmen gelungen, die Wechselrichter schon jetzt gemäß den neuen Anforderungen der EU-Richtlinie für Funkanlagen (RED) Artikel 3.3 zertifizieren zu lassen, die voraussichtlich im August 2025 in Kraft tritt. Diese Zertifizierung stellt sicher, dass die Wechselrichter hohe Cybersicherheitsstandards erfüllen, um die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit sensibler Informationen zu gewährleisten.
Auch bei den Wechselrichtern von Fronius haben Informationssicherheit und Datenschutz bei den Produkten oberste Priorität. Bereits 2022 wurde das Informationssicherheits-Managementsystem bei Fronius nach dem internationalen Standard ISO 27001 zertifiziert. Kunden- und Anlagendaten aus dem Fronius Solar.web werden getrennt voneinander gespeichert. Während die Nutzerdaten ausschließlich auf Servern in Österreich gesichert werden, befinden sich die Anlagendaten auf europäischen Servern. Diese Trennung erhöht die Sicherheit, da ein potenzieller Cyberangriff nicht sofort Zugriff auf alle sensiblen Informationen ermöglicht. Mit regelmäßigen Firmware- und Software-Updates gewährleistet Fronius die Leistungsfähigkeit und Sicherheit der Anlage.
Im Jahr 2019 wurden in einigen Fronius-Wechselrichtern Schwachstellen entdeckt, darunter unverschlüsselte HTTP-Kommunikation und veraltete Softwarekomponenten. Ein weiteres Problem war ein Backdoor-Benutzerkonto mit täglich wechselndem, aber vorhersagbarem Passwort. Diese Schwachstellen wurden öffentlich gemacht, um die Sicherheit der Geräte zu verbessern.
Der Hersteller DEYE stand in den letzten Jahren mehrfach im Fokus, da bei den Mikrowechselrichtern und den Wechselrichtern ein Sicherheitsrisiko festgestellt wurde. Das IT-Sicherheitsunternehmen Bitdefender berichtete im Jahr 2024 über Schwachstellen bei DEYE-Wechselrichtern und der zugehörigen Solarman Monitoring-Plattform. Diese Lücken ermöglichten potenziellen Angreifern, die Kontrolle über die Geräte zu übernehmen, Betriebsparameter zu verändern oder jene sogar abzuschalten. Solche Eingriffe könnten im Extremfall zu Stromausfällen führen. Mittlerweile sind bei Solarman und DEYE die Sicherheitslücken geschlossen.
Wenn spezifische Sicherheitslücken identifiziert werden, stellt DEYE Sicherheitsupdates bereit. Besuchen Sie regelmäßig die offizielle DEYE-Website oder kontaktieren Sie den Kundensupport, um über aktuelle Firmware-Updates informiert zu bleiben. Wenn ein Update verfügbar ist, folgen Sie sorgfältig der bereitgestellten Anleitung, um die Sicherheit und Funktionalität Ihres Wechselrichters zu gewährleisten.
Der Sicherheitsansatz von SolarEdge setzt hohe Maßstäbe und lässt den Wettbewerb hinter sich. Fronius bietet ebenfalls einen hohen Sicherheitsstandard, während die Sicherheitsmaßnahmen von DEYE deutlich geringer sind. Mit proaktiven Maßnahmen und regelmäßigen Überprüfungen können Sie jedoch die Sicherheit und Effizienz Ihres DEYE-Wechselrichters optimieren.
Was sollte man beim Kauf eines sicheren Wechselrichters beachten?
Ein sicherer Wechselrichter gewährleistet nicht nur den reibungslosen Betrieb Ihrer Photovoltaikanlage, sondern schützt auch Ihre persönlichen und betriebsbezogenen Daten vor Angriffen und unbefugtem Zugriff. Doch wie können Sie sicherstellen, dass Ihr neuer Wechselrichter wirklich sicher ist? Wir haben Prüfpunkte für Cybersicherheit bei der Auswahl eines Wechselrichters zusammengestellt:
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Unverzichtbare Sicherheitsfeatures
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TLS-Verschlüsselung (Transport Layer Security): Sie stellt sicher, dass die Kommunikation zwischen Wechselrichter, Monitoring-System und Cloud-Servern verschlüsselt ist. Dadurch wird das Abfangen und Manipulieren von Daten durch Dritte verhindert.
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Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Neben Benutzername und Passwort wird eine zweite Sicherheitsstufe (z. B. Einmal-Code per App) benötigt. Damit wird die Sicherheit beim Zugriff auf das Monitoring-Portal erhöht.
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Regelmäßige Firmware-Updates mit Sicherheits-Patches: Identifizierte Sicherheitslücken werden vom Hersteller umgehend geschlossen, Updates werden über eine geschützte Verbindung bereitgestellt.
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Firewall- und Port-Sicherheitsfunktionen: Wechselrichter dürfen keine unnötig offenen Ports haben. Achten Sie auf Unterstützung für VPN oder eine sichere Authentifizierung ohne öffentliche IP-Freigabe.
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Lokal nutzbare Schnittstellen: Achten Sie darauf, dass der Wechselrichter statt einer erzwungenen Cloud-Anbindung lokal über LAN/WLAN oder Modbus/TCP angebunden werden kann.
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Zertifizierungen als Sicherheitsindikatoren
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ISO 27001 - IT-Grundschutz: Diese Norm legt Standards für Cybersicherheit fest.
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VDE-Zertifizierung (Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik): Prüft elektrische Sicherheit und in einigen Fällen auch IT-Sicherheitsaspekte.
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IEC 62443 (Industrielle IT-Sicherheit): Speziell für die Absicherung von industriellen Steuerungssystemen, darunter auch smarte Wechselrichter. Hersteller mit dieser Zertifizierung setzen höhere Sicherheitsstandards um.
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RED - aktualisierte EU-Norm für Cybersicherheit: Die Funkanlagen-Richtlinie RED 2014/53 der EU-Kommission gibt hohe Sicherheitsstandards für alle drahtlos steuerbaren Anlagen vor. Die neuen Regeln treten am 1.8.2025 in Kraft.
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Weitere Tipps für den Kauf eines sicheren Wechselrichters
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Herkunft des Herstellers prüfen: Europäische Hersteller (z. B. Fronius) unterliegen oft strengeren Datenschutzrichtlinien als asiatische Anbieter.
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Support und Update-Historie recherchieren: Hersteller mit einem aktiven Sicherheits-Support und dokumentierten Updates bieten besseren Schutz vor neuen Bedrohungen.
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Cloud-Anbindung hinterfragen: Falls Cloud-Zwang besteht, prüfen Sie, ob die Server in der EU stehen und welche Datenschutzmaßnahmen vorhanden sind.
Wenn Sie Ihren Wechselrichter nach diesen Kriterien auswählen, wird Ihre Anlage nicht nur zuverlässig arbeiten, sondern auch vor Cyberangriffen geschützt sein.
FAQ: Häufige Fragen zur Sicherheit von Wechselrichtern
Kann mein Wechselrichter gehackt werden?
Wechselrichter können gehackt werden, insbesondere wenn sie ungesicherte Netzwerkverbindungen, Standardpasswörter oder veraltete Firmware haben. Mit starken Passwörtern, regelmäßigen Updates und einer sicheren Netzwerkkonfiguration können Sie den Wechselrichter absichern.
Wie erkenne ich, ob meine PV-Anlage unsicher ist?
Wenn der Wechselrichter offene Ports hat, Standardpasswörter oder veraltete Firmware verwendet und unverschlüsselt kommuniziert, ist die PV-Anlage unsicher. Auch mit fehlender Netzwerksegmentierung stellt der Wechselrichter ein Sicherheitsrisiko dar. Prüfen Sie diese Punkte und setzen Sie entsprechende Sicherheitsmaßnahmen um.
Muss mein Wechselrichter mit dem Internet verbunden sein?
Ein Wechselrichter muss nicht zwingend mit dem Internet verbunden sein, viele Wechselrichter funktionieren auch ohne Internetverbindung. Eine Anbindung ans Internet ist nur notwendig, wenn Sie Fernüberwachung, Cloud-Dienste oder automatische Software-Updates nutzen möchten. Ein separates Gastnetzwerk oder VLAN erhöht die Sicherheit.
Was tun, wenn mein Wechselrichter bereits kompromittiert wurde?
Trennen Sie den Wechselrichter sofort vom Netzwerk, ändern Sie alle Passwörter und prüfen Sie, ob Firmware-Updates verfügbar sind. Falls nötig, setzen Sie das Gerät auf Werkseinstellungen zurück und richten es mit sicheren Einstellungen neu ein.
Welche Router-Einstellungen verbessern die Sicherheit?
Aktivieren Sie die Firewall, schließen Sie unnötige Ports und deaktivieren Sie UPnP sowie Fernzugriff. Nutzen Sie starke Passwörter, WPA3-Verschlüsselung für WLAN und setzen Sie den Wechselrichter in ein separates VLAN oder Gastnetzwerk.
Fazit: Wie schützen Sie sich vor Cyberangriffen auf Wechselrichter?
Wechselrichter stellen ein oft unterschätztes Sicherheitsrisiko in Ihrem Heimnetzwerk dar. Über bekannte Sicherheitslücken wie unsichere Passwörter, offene Ports oder veraltete Firmware können Angreifer Zugriff auf Ihre PV-Anlage und sogar Ihr gesamtes Netzwerk erhalten.
Schutz vor Cyberangriffen bieten starke Passwörter, eine sichere Authentifizierung, regelmäßige Firmware-Updates und die Vermeidung offener Ports. Eine sichere Netzwerktrennung, etwa durch ein VLAN oder Gast-WLAN, sowie die Einrichtung eines OpenVPN-Zugangs für sichere Remote-Verbindungen, reduzieren zusätzlich das Risiko.
Mit regelmäßigen Kontrollen, einer sicheren Konfiguration und einem hohen Maß an Awareness können Sie Ihre PV-Anlage dauerhaft schützen. Überprüfen Sie Ihre Einstellungen, halten Sie die Software aktuell und achten Sie bereits beim Kauf Ihres Wechselrichters auf moderne Sicherheitsstandards - so bleibt Ihre Anlage zuverlässig und sicher.
Haben Sie Fragen zur Sicherheit von PV-Anlagen oder allgemein zur Photovoltaik? Nutzen Sie unsere kostenlose Online-Beratung zu Photovoltaikanlagen oder kontaktieren Sie uns. Unser Expertenteam ist für Sie da.