Mit einer PV-Anlage lässt sich viel Geld sparen - besonders, wenn Sie in die Nachrüstung eines Batteriespeichers investieren. Damit können Sie den Eigenverbrauch von Solarstrom deutlich erhöhen und so langfristig die Stromkosten senken.
Ob sich die Investition lohnt, hängt maßgeblich von der Wirtschaftlichkeit des Batteriespeichers ab. Die wichtigsten Faktoren sind dabei die Anschaffungskosten, mögliche Förderungen und die jährlichen Einsparungen durch einen reduzierten Netzstrombezug.
Wann rechnet sich ein Batteriespeicher für Sie? Ein Batteriespeicher lohnt sich, wenn Sie damit Ihren Eigenverbrauch deutlich erhöhen und durch den reduzierten Netzstrombezug Ihre Stromkosten senken können. Eine Förderung des Batteriespeichers und steigende Strompreise wirken sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit aus.
In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Förderprogramme für Batteriespeicher es vom Bund, den Ländern und Kommunen gibt und wo Sie sich dazu informieren können.
Wie wirkt sich ein nachgerüsteter Speicher auf meinen Eigenverbrauch und meine Stromkosten aus?
Mit einer PV-Anlage produzieren Sie Ihren eigenen grünen Strom, den Sie in Ihrem Haushalt verwenden können. Allerdings nur, wenn es nicht zu dunkel ist bzw. die Sonne scheint und Sie den Solarstrom direkt verbrauchen. Mit einem Stromspeicher können Sie den Strom zeitunabhängig nutzen - also auch, wenn die PV-Anlage keinen Strom produziert.
Ein Batteriespeicher speichert den überschüssigen Solarstrom und stellt ihn dann zur Verfügung, wenn Sie ihn benötigen. Dadurch steigern Sie den Eigenverbrauch, müssen weniger Strom aus dem Netz beziehen und können so Ihre Stromrechnung deutlich senken.
Das folgende Beispiel verdeutlicht den Zusammenhang zwischen dem Eigenverbrauch und der Kostensenkung. Es zeigt, welche Ersparnis Ihnen ein Speicher bringen kann. Das Beispiel dient der Veranschaulichung und beruht auf Erfahrungswerten. Die tatsächliche Ersparnis hängt von Ihren individuellen Umständen, wie dem tatsächlichen Stromverbrauch, den Stromkosten, der Einspeisevergütung oder der Speichergröße, ab.
Beispiel zur Einsparungsberechnung
Ein Vier-Personen-Haushalt hat einen Jahresstromverbrauch von 4.500 kWh. Eine PV-Anlage mit 5 kWp liefert einen jährlichen PV-Ertrag von 4.500 kWh. Ohne Batteriespeicher werden davon 30 Prozent genutzt, sodass sich die jährlichen Stromkosten von 1.700 Euro auf 1.200 Euro reduzieren. Mit einem Stromspeicher erhöht sich der Eigenverbrauch am PV-Ertrag von 30 auf 70 Prozent und Ihre Stromkosten sinken auf 800 Euro pro Jahr. Damit sparen Sie durch den Speicher zusätzlich jährlich 400 Euro an Stromkosten.
Die folgende Tabelle zeigt die Beispielrechnung in der Übersicht.
Parameter |
Ohne Speicher |
Mit Speicher |
Eigenverbrauchsquote |
30 % |
70 % |
Jahresstromkosten |
1.200 € |
800 € |
Ersparnis |
keine |
400 € jährlich |
Gibt es Förderprogramme für die Nachrüstung von Batteriespeichern?
Zur Nachrüstung von Batteriespeichern gibt es verschiedene Förderprogramme auf Bundes- oder Länderebene sowie zahlreiche kommunale Förderungen. Wir haben die wichtigsten Förderungsprogramme für Batteriespeicher zusammengestellt, die sich an Privatpersonen richten und PV-Anlagen bis 30 kWp betreffen.
Förderprogramme auf Bundesebene:
Die Förderung für Batteriespeicher durch die Förderbank KfW ist Teil des Programms „Erneuerbare Energien - Standard“. Das Programm KfW 270 bietet zinsgünstige Kredite für Solaranlagen und Stromspeicher. Die Kredite werden für die Errichtung, Erweiterung und den Erwerb von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien, einschließlich der damit verbundenen Kosten für Planung, Projektierung und Installation, gewährt. Damit sind auch Batteriespeicher, die in Verbindung mit Photovoltaikanlagen installiert oder nachgerüstet werden, förderfähig. Durch die KfW-Förderung für Batteriespeicher wird die Investition in erneuerbare Energien erleichtert.
Von der BAFA gibt es aktuell keine direkte Förderung für Batteriespeicher. Im Rahmen des Förderprogramms “BAFA - Bundesförderung für Energieberatung für Wohngebäude” bietet die BAFA jedoch Zuschüsse für Energieberatungen an. Die Beratung richtet sich an Haus- und Wohnungseigentümer, Mieter und Pächter und soll eine fundierte Informationsgrundlage über energetische Sanierungen bieten. Durch die Integration von Batteriespeichern in das Gesamtkonzept einer energetischen Sanierung kann das BAFA-Förderprogramm die Förderung von Batteriespeichern enthalten. Die Kosten für eine solche Beratung werden durch die BAFA-Förderung um bis zu 50 Prozent reduziert.
Der ab 2023 geltende Nullsteuersatz stellt eine dauerhafte finanzielle Entlastung dar. Er gilt nicht nur für PV-Anlagen, Ersatzteile und Handwerkerkosten, sondern auch, wenn Sie Batteriespeicher kaufen oder Wechselrichter kaufen und auch für die Nachrüstung von Batteriespeichern.
Förderprogramme auf Landesebene:
Aktuell gibt es nur in Baden-Württemberg und Berlin Förderprogramme für Batteriespeicher. Die Förderprogramme in anderen Bundesländern wie das 10.000-Häuser-Programm in Bayern oder progres.nrw in Nordrhein-Westfalen wurden eingestellt, da keine Fördermittel mehr verfügbar waren.
Baden-Württemberg: Wohnen mit Zukunft: Photovoltaik
Die L-Bank finanziert die PV-Anlage oder den Einbau eines Batteriespeichers für den erzeugten Strom mit einem zinsgünstigen Darlehen. Die Batteriespeicher-Förderung richtet sich an Privatpersonen, die selbst in einem geförderten Gebäude in Baden-Württemberg wohnen. Dabei beträgt die Höhe des Darlehens bis zu 100 Prozent der förderfähigen Kosten und mindestens 5.000 Euro. Die Anlage muss von einem Fachunternehmen eingebaut werden.
Berlin: SolarPLUS
Das Förderprogramm SolarPLUS soll den Ausbau der Photovoltaik in Berlin gezielt unterstützen und beschleunigen. Ab 21. März 2025 können wieder Anträge für das Förderprogramm gestellt werden.
Das Programm fördert den Kauf von Batteriespeichern in Ein- und Zweifamilienhäusern mit 300 Euro je Kilowattstunde Speichervolumen, maximal 15.000 Euro, gleiches gilt für Pacht oder Leasing von Stromspeichern. Eigentümer von Mehrfamilienhäusern und Gewerbeimmobilien werden anteilig der Kosten gefördert, bis maximal 30.000 Euro. Dabei gelten folgende Voraussetzungen:
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nur in Kombination mit neuer PV-Anlage
-
Standort Berliner Stadtgebiet
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Antragstellung vor Vorhabenbeginn
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mindestens drei Jahre Nutzungsdauer
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Verhältnis PV-Anlage Leistung zu Speicherkapazität mindestens 1,2. Das bedeutet, dass etwa bei 12 kWp Anlagenleistung bis zu 10 kW Speicherkapazität gefördert wird. Eine größere Kapazität ist möglich, wird aber nicht gefördert.
Kommunale Förderprogramme:
Viele Städte bieten für ihre Bewohner Fördermöglichkeiten, mit denen die Stadt klimafreundliche Projekte unterstützen möchte. Informieren Sie sich frühzeitig über mögliche Förderprogramme in Ihrer Region, denn die Maßnahmen dürfen in der Regel erst nach einer Zusage begonnen werden. Wie können Sie die passende Förderung für Ihren Batteriespeicher finden? Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten:
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Besuchen Sie die offiziellen Websites Ihrer Stadt oder Gemeinde. Viele Kommunen informieren dort über lokale Förderprogramme für erneuerbare Energien und Batteriespeicher.
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Online-Portale wie co2online.de bieten eine aktuelle Übersicht über Förderprogramme für Batteriespeicher auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene.
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Nutzen Sie die Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Geben Sie den Suchbegriff “Batteriespeicher” ein und verwenden Sie den Ergebnisfilter.
Ein beliebtes kommunales Förderprogramm ist etwa der Klimabonus in Frankfurt. Die Förderung bei einem Batteriespeicher beträgt 20 Prozent der förderfähigen Kosten. Der Antrag auf Förderung wird online gestellt, mit der Maßnahme darf erst nach Erhalt der Zusage begonnen werden. Die maximale Fördersumme pro Fördersäule und Gebäude (inklusive Nebengebäude) beträgt 50.000 Euro brutto. Die geförderte Maßnahme muss zehn Jahre in Betrieb bleiben.
In der folgenden Tabelle haben wir Förderprogramme auf Bundes- und Länderebene zusammengestellt:
Programm |
Förderhöhe |
Voraussetzungen |
KfW 270 |
zinsgünstiger Kredit, bis zu 100 % Finanzierung |
Die Beantragung und Bewilligung müssen vor dem Kauf der Anlage erfolgen. |
BAFA Energieberatung |
übernimmt bis zu 50 % der Beratungskosten |
Der Batteriespeicher muss in das Gesamtkonzept einer energetischen Sanierung integriert sein. |
Baden-Württemberg Wohnen mit Zukunft: Photovoltaik |
zinsgünstiger Kredit ab 5.000 €, bis zu 100 % der förderfähigen Kosten |
Die Anlage muss von einem Fachunternehmen eingebaut werden. |
Berlin SolarPLUS |
300 € je kWh Speichervolumen, max. 15.000 € |
Die Förderung gilt nur in Kombination mit einer neuen PV-Anlage. |
Ab wann amortisiert sich die Investition in einen nachgerüsteten Speicher?
Unter Betrachtung der Anschaffungskosten und der jährlichen Ersparnis kann die Amortisationszeit berechnet werden. Sie gibt an, wie lange es dauert, bis die eingesparten Stromkosten die Anschaffungskosten ausgleichen.
Amortisationszeit (in Jahren) = (Anschaffungskosten - Förderung) ÷ jährliche Ersparnis
Bei der Berechnung der Amortisation des Batteriespeichers sind die Anschaffungskosten eine feste Größe, nämlich der Betrag, den Sie in den Speicher inklusive Installation investieren. Wenn Sie eine Förderung in Form eines Zuschusses erhalten, reduzieren sich die Anschaffungskosten und die Amortisationszeit verkürzt sich. Die jährliche Ersparnis ist eine variable Größe, die von mehreren Faktoren beeinflusst wird:
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Speichergröße: Je größer der Speicher ist, desto teurer ist er auch. Dadurch verlängert sich die Amortisationszeit, während der zusätzliche Nutzen begrenzt ist.
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Strompreissteigerungen: Steigende Strompreise wirken sich positiv auf die Batteriespeicher Wirtschaftlichkeit aus. Sie machen den Eigenverbrauch wertvoller und die Einsparungen erhöhen sich.
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Nutzungsverhalten: Ein hoher Eigenverbrauch beschleunigt die Amortisation des Batteriespeichers, da weniger des teuren Netzstroms benötigt wird.
Am folgenden Beispiel möchten wir Ihnen die Amortisationszeit verdeutlichen. Dabei rechnen wir mit folgenden Annahmen:
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Anschaffungskosten: 5.000 Euro für 5 kWh Speicher inkl. Installation
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Förderung: 1.500 Euro Förderung durch Berlin SolarPLUS mit 300 € je kWh
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Jährliche Ersparnis: 400 Euro
Damit wird die Amortisationszeit berechnet:
Amortisationszeit (in Jahren) = (5.000 € - 1.500 €) ÷ 400 € = 3.500 € ÷ 400 € = 8,75 Jahre.
Der Batteriespeicher amortisiert sich in knapp 9 Jahren.
Tatsächlich verliert ein Batteriespeicher jährlich etwa ein Prozent seiner Leistung. Dieser Prozess wird als Degradation bezeichnet. Sie sorgt dafür, dass auch die jährlichen Einsparungen mit der Zeit sinken. Wird die Degradation in die Berechnung einbezogen, ergibt sich eine Amortisationszeit von 10 Jahren.
Die folgende Tabelle stellt übersichtlich die Berechnung der Amortisationszeit dar:
Parameter |
Wert |
Anschaffungskosten Speicher |
5.000 € |
Förderung |
1.500 € |
Jährliche Ersparnis |
400 € |
Amortisation |
(5.000 € – 1.500 €) ÷ 400 € = 8,75 Jahre |
FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Wirtschaftlichkeit und Förderung eines Batteriespeichers
Wie viel kann ich durch einen Batteriespeicher jährlich sparen?
Die jährliche Ersparnis durch einen Batteriespeicher liegt typischerweise zwischen 200 und 800 Euro, abhängig von der Eigenverbrauchsquote, dem Strompreis und der Speicherkapazität. Größere Speicher und steigende Strompreise erhöhen das Einsparpotenzial.
Welche Speichergröße ist wirtschaftlich am sinnvollsten?
Die wirtschaftlich sinnvollste Speichergröße liegt meist zwischen 5 und 10 kWh, abhängig vom Stromverbrauch und der PV-Anlagengröße. Ein zu großer Speicher verlängert die Amortisationszeit, während ein zu kleiner Speicher nicht genug Eigenverbrauch ermöglicht.
Welche Förderungen gibt es aktuell für Batteriespeicher?
Aktuelle Förderungen für Batteriespeicher sind der KfW-Kredit 270, das Förderprogramm SolarPLUS in Berlin und das Programm Wohnen mit Zukunft: Photovoltaik in Baden-Württemberg. Zudem gibt es in vielen Städten kommunale Förderprogramme.
Lohnt sich ein Batteriespeicher auch bei kleinen PV-Anlagen?
Ein Batteriespeicher kann sich auch bei kleinen PV-Anlagen lohnen, wenn diese einen Überschuss produzieren. Wenn Sie bereits den kompletten Strom aus Ihrer PV-Anlage verbrauchen, lohnt sich ein Batteriespeicher nicht.
Wie beeinflussen steigende Strompreise die Amortisationszeit?
Steigende Strompreise verkürzen die Amortisationszeit, da der gespeicherte Strom mehr Kosten einspart. Je teurer der Netzstrom wird, desto schneller amortisiert sich der Batteriespeicher durch die höhere Ersparnis pro Kilowattstunde.
Fazit: Wirtschaftlichkeit und Förderung eines Batteriespeichers sinnvoll nutzen
Ein Batteriespeicher bietet Ihnen zahlreiche Vorteile: Er senkt die Stromkosten, erhöht die Eigenverbrauchsquote und erhöht Ihre Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen. Zudem verbessert er die Netzstabilität und ermöglicht eine nachhaltigere Energieversorgung. Mit einer Förderung für Batteriespeicher auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene reduzieren sich die Anschaffungskosten und verkürzen die Amortisationszeit erheblich.
Finanziell lohnt sich ein Speicher besonders, wenn ein hoher Eigenverbrauch angestrebt wird, steigende Strompreise erwartet werden oder attraktive Batteriespeicher-Förderungen verfügbar sind. Entscheidend ist eine passende Speichergröße, die den eigenen Bedarf optimal abdeckt. Wer diese Faktoren berücksichtigt, kann die Wirtschaftlichkeit eines Batteriespeichers gezielt verbessern und langfristig von niedrigen Stromkosten profitieren.
Für eine fundierte Entscheidung lohnt sich eine intensive Recherche nach aktuellen Förderprogrammen. Nutzen Sie dafür Fördermittel-Datenbanken oder nehmen Sie die Hilfe von Experten wie Energieberatern, Photovoltaik-Fachbetrieben oder Verbraucherzentralen in Anspruch. Auch unser Inselvolt-Rentabilitätsrechner bietet wertvolle Unterstützung bei der Planung eines Batteriespeichers, außerdem finden Sie immer aktuelle Artikel zu Batteriespeichern und PV-Anlagen im Inselvolt PV Magazin
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