Alterungsprozess von Solarmodulen: Was Sie wissen sollten

Alterungsprozess von Solarmodulen: Was Sie wissen sollten

Einige Dinge, wie beispielsweise edles Leder, feiner Käse oder erlesener Kognak, verbessern sich mit der Zeit. Bei Solarmodulen ist das leider nicht der Fall. Mit den Jahren verlieren sie an Leistungsfähigkeit. Dieses Phänomen, bekannt als "Degradation", bezeichnet den Alterungsprozess der Solarzellen und die damit verbundene Abnahme des Wirkungsgrades. Das bedeutet, dass sie über die Jahre aus derselben Menge Sonnenlicht weniger Energie gewinnen.

Ursachen für die Degradation von Photovoltaikmodulen

Die Degradation von Solarmodulen kann verschiedene Gründe haben. Ein Hauptgrund ist die allmähliche Abnahme der Nennleistung der Module, verursacht durch Mikrorisse in den Zellen. Diese Risse entstehen, weil die Solarzellen zwischen einer Laminatfolie und einer Glasplatte eingeschlossen sind. Durch die elektrische Ladung der Zellen vergrößern sich diese Schäden, was zu einem Leistungsverlust führt. Diese Mikrorisse beeinträchtigen die elektrischen Verbindungen, wodurch weniger Energie ins Stromnetz gelangt. Je nach Hersteller wird die Leistung der Module für einen Zeitraum von 25 bis 30 Jahren garantiert. Es ist jedoch bemerkenswert, dass das erste moderne Solarmodul auch nach 60 Jahren noch Energie produziert.

Wie lange halten Solarmodule?

In der Regel garantieren Hersteller in den ersten zehn Jahren etwa 90 Prozent der ursprünglichen Modulleistung. In den folgenden 15 bis 20 Jahren sinkt diese Leistung auf etwa 80 Prozent. Dennoch sind die Module weiterhin in der Lage, Strom zu produzieren. Einige Nutzer könnten jedoch den Wunsch verspüren, sie durch leistungsfähigere Modelle zu ersetzen, da die Module mit der Zeit an Effizienz verlieren. Die erfreuliche Nachricht ist, dass Solarmodulhersteller stetig an Innovationen arbeiten, um die Degradationsrate zu minimieren und die Leistungsfähigkeit der Module zu erhalten.

Leistungsvermögen von Solarmodulen

Die Leistung von Solarzellen wird in Wattpeak (Wp) gemessen. Üblicherweise bewegen sich die Werte zwischen 50 und 350 Wp. Es gibt jedoch auch Hersteller, die Module mit über 400 Wp anbieten. Abhängig vom verwendeten Material (monokristallin, polykristallin oder Dünnschicht) können unterschiedliche Wirkungsgrade erzielt werden. Ein weiterer entscheidender Faktor für die tatsächliche Leistung ist die Sonneneinstrahlung. An sonnigen Tagen können die Module in unseren Breitengraden bis zu sieben Stunden mit voller Leistung arbeiten, während sie im Winter möglicherweise nur eine halbe Stunde ihre maximale Leistung erreichen.

Wetterbedingte Faktoren und ihre Auswirkungen

Solarmodule sind, wie viele andere Materialien, Temperaturschwankungen ausgesetzt. Bei hohen Temperaturen dehnen sie sich aus, was Mikrorisse verursachen kann. Diese Risse ermöglichen das Eindringen von Feuchtigkeit, die den sogenannten PID-Effekt (Alterungserscheinung) auslösen kann. Glücklicherweise sind viele moderne Solarmodule mit UV-Blockern ausgestattet, die sie vor den meisten durch die Sonne verursachten Schäden schützen.

Feuchtigkeit kann nicht nur die Energieausbeute eines Moduls reduzieren, sondern auch die Degradation beschleunigen. Temperaturschwankungen, insbesondere der Wechsel zwischen Hitze und Kälte, können die Module belasten. Starke Winde, Schnee und Eis können ebenfalls zur Degradation beitragen. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt können sich die Module verziehen und die Zellen können brechen. Eine unsachgemäße Installation kann zudem dazu führen, dass Regen Korrosion verursacht, die die Effizienz des Systems verringert und seine Degradation beschleunigt.

Wartung und Pflege für eine längere Lebensdauer

Die Lebensdauer eines Solarpanels hängt nicht nur von seiner Qualität, sondern auch von seiner Pflege ab. Es ist wichtig, die Module regelmäßig auf Verschmutzungen zu überprüfen, da diese die Effizienz beeinträchtigen können. Um die Langlebigkeit Ihrer Solarmodule zu maximieren, sollten Sie sich für einen renommierten Hersteller entscheiden, der eine solide Garantie bietet. Eine regelmäßige Inspektion durch einen Fachmann kann zudem potenzielle Probleme frühzeitig erkennen und beheben.

Degradationsrate von Solarmodulen

Wie ein Auto, das nach einer bestimmten Anzahl von Kilometern an Leistung verliert, ist auch die Degradation von Solarmodulen unvermeidlich. Dennoch stellen sie eine lohnende Investition dar, die Ihre Betriebskosten oder Ihre monatlichen Haushaltsausgaben erheblich reduzieren kann. Im Durchschnitt degradieren Solarmodule jährlich um etwa 1 Prozent. Die meisten Hersteller garantieren 90 Prozent der Leistung in den ersten zehn Jahren und 80 Prozent bis zum 25. oder 30. Jahr.

Trotz ihrer Robustheit erfordern Solarmodule minimale Wartung, da sie keine beweglichen Teile haben. Bei der Standortwahl sollten Sie jedoch darauf achten, dass sie nicht in der Nähe von potenziellen Gefahrenquellen wie Bäumen oder Büschen platziert werden.

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Über den Autor

Hallo, ich bin Mike Seeger, Elektroingenieur und begeisterter Solarteur. Meine Leidenschaft für Photovoltaik und erneuerbare Energien hat mich nicht nur zum Mitgründer von inselvolt gemacht, sondern auch zu einem überzeugten Erzähler und Ratgeber in dieser dynamischen Branche.

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